VERBUNDENHEIT

Unsere Schüler lernen in allen Fächern zusätzlich zum kognitiven Wissen, dass alles miteinander verbunden ist. Unsere Gedanken mit unseren Emotionen, mit unseren Handlungen und unserem Körper. Aber auch wir Menschen untereinander sind alle eins und untrennbar voneinander zu verstehen, auch mit den Pflanzen, den Tieren, dem Ökosystem und unserem Planeten. Die 4 Mal im Jahr stattfindenden Naturtage tragen unter anderem zu diesem Verständnis bei. We are one! Und so, wie wir uns dem Gegenüber verhalten, so ergeht es uns im Umkehrschluss auch. Wer das versteht, kommt nicht drum herum, ein respektvolles Miteinander zu kreieren. Dabei nehmen die Lehrer an der innovativen Realschule eine Vorbildfunktion ein. Alle unterstützen sich gegenseitig und versuchen das Beste aus dem Gegenüber herauszuholen, sein Potenzial zu fördern. Dazu gehört viel Liebe, aber es gehören auch Herausforderungen und ein konsequentes Verhalten dazu. Dadurch wissen die Schüler feste Strukturen zu schätzen und lernen Selbstverantwortung, und vor allem fühlen sie sich dabei stets aufgehoben und unterstützt.

VERTRAUEN

Eines unserer Ziele ist es, dass die Schüler sich als wertvolles Mitglied der Klassengemeinschaft und bestenfalls der Gesellschaft fühlen. Die vom Schüler wahrgenommene Gerechtigkeit bestimmt darüber. In einem gerechten Umfeld erkennt er sich als geschätztes und respektiertes Mitglied der Gruppe. Das Resultat: Die Vertrauensbeziehung zwischen Lehrer und Schüler wird gestärkt und der Schüler lernt in einer angstfreien Umgebung (vgl. Dalbert, 2011, S.7). Vertrauen erfährt der Schüler auch in Form eines Zutrauens, ausgehend von den Lehrkräften. Sie trauen dem Schüler seine Fähigkeiten und die Ausschöpfung seines persönlichen Potenzials zu. Die Lehrkräfte unterstützen den Schüler dort, wo er steht und signalisieren ihm, fest an ihn zu glauben. So können herausfordernde Themen mit höherem Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein angegangen werden. Darüber hinaus lernt der Schüler, das Vertrauen zu seinem Gegenüber zu erweitern, das Wiederum die Verbundenheit unter uns allen stärkt.

SELBSTWIRKSAMKEIT

Das Selbstvertrauen lässt den Schüler an seine Fähigkeiten glauben und bildet eine wertvolle Voraussetzung für die Selbstwirksamkeit. Hier erkennt der Schüler ganz klar: Ich kann etwas bewirken. Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich daran, dass ich gut mit ihnen zurecht kommen kann.

Um diese zu fördern, werden oft offene Aufgabenstellungen in den einzelnen Fächern gestellt, die den Schüler in seiner Kreativität herausfordern, jedoch nicht missmutigen und ein positives Selbstwirksamkeitserlebnis schaffen (Kirk 2018).

Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Lerninhalte an den Interessen der Schüler orientieren, um die Identifikation mit den Aufgaben und das Engagement bei der Bearbeitung zu steigern. Wesentlich ist es, den Schülern die Freiheit zu geben, eigene Entscheidungen zu treffen. So bemühen wir uns stets darum, den Schülern eine individuelle Ausgestaltung der Aufgabenstellung zu ermöglichen. Ehrliches und positives Feedback, bezogen auf das persönliche Wachstum gegenüber der eigenen Leistungen in der Vergangenheit, unterstützt das Selbstwirksamkeitserlebnis. Und hinzu kommt, dass die Lehrkräfte den Schülern eine erfolgreiche Bearbeitung der Aufgabenstellung zutrauen, an sie glauben – sofern die Schüler bereit sind, die notwendige Mühe aufzubringen. Nach Pajares (2000) steigern insbesondere Erfolgserlebnisse das Selbstwirksamkeitsgefühl. Es empfiehlt sich deswegen, Lerneinheiten so zu gestalten, dass diese sich im Niveau stufenweise steigern.  So arbeiten wir stets daran, dass Schüler der ISM erfahren: Das habe ich bewirkt. Aus ihren Gedanken und ihrem Handeln ist eine Wirkung entstanden. Sie tragen also Verantwortung für ihr Handeln und ihre Gedanken und können sie jederzeit eigenständig verändern.

GANZHEITLICHES LERNEN

Forschungsergebnisse zeigen immer wieder auf, Lernen als einen ganzheitlichen Reifungsprozess von Körper, Geist und Psyche zu verstehen, als ein sich ständig entwickelndes Zusammenspiel von Sinneswahrnehmungen, Denkleistungen, Gefühlen und Bewegungsabläufen.

Ganzheitliches Lernen ist vor allem in offenen Unterrichtsformen möglich.  Hier geben wir den Schülern den Raum für Kreativität, Teamfähigkeit, Selbstwirksamkeit und Resilienz. In Freiarbeit, projektorientiertem (wie zum Beispiel dem wöchentlichen Besuch der pädagogischen Farm), teambildenden und vernetztem oder fächerübergreifendem Lernen werden diese Räume geschaffen.

Persönlichkeitsentwicklung und ein nachhaltiges Lernen sind uns dabei ein großes Anliegen. Der Schüler lernt etwas über sich oder die Beziehung zu dem Gegenüber, das er auch noch in einigen Jahren anwenden kann.

RESILIENZ

Als Resilienz bezeichnet man in der Psychologie die Fähigkeit zur Belastbarkeit und innerer Stärke. Menschen, die als resilient bezeichnet werden, sind in der Lage, aus Krisensituationen gestärkt hervorzugehen.

Wir wollen unsere Schüler nicht zur grenzenlosen Leistungsfähigkeit trimmen. Wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, Krisensituationen bewältigen zu können und ihnen beibringen, wie sie in Schwierigkeiten und bei Widerständen gesund agieren können. So könnte der Gedanke eines Schülers mit einer hohen Resilienzkraft lauten:

„Ich schaffe das! Ich bin fähig und kompetent, um meine Ziele zu erreichen und sehe Probleme als Herausforderung, die ich gut meistern kann.“

Diese innere Kraft fördern wir unter Anderem mit einer täglich stattfindenden positiven Morgenroutine und einem vertrauensvollen Miteinander. Wir zeigen den Kindern auf, Bestehendem mit Akzeptanz zu begegnen, in Lösungen zu denken, Verantwortung zu übernehmen, erfolgreiche Beziehungen (auch zu sich selbst) aufzubauen und ihre Zukunft selbstwirksam zu planen und zu gestalten.

Das fördert die Lebens- und Lebensfreude-Kompetenz.