Pädagogisches Konzept
Was macht uns innovativ?
Innovation ist heute als Prinzip in aller Munde und wird praktisch von allen Schulen für sich beansprucht. Gemeint ist damit allgemeinhin die neueste Technik und Ausstattung, vom Beamer und der Dokumentenkamera bis zum I-Pad anstelle von Heften für die Schülerinnen und Schüler. Wie sich in zahlreichen Schulklassen bereits gezeigt hat, macht bessere Technik nicht bessere Schüler; im Gegenteil lenkt die Elektronik die Schüler eher vom Unterricht ab.
Unser Ziel ist es, unseren Kindern und Jugendlichen natürliche Neugier und Methoden des Lernens zu vermitteln, die uns Menschen von Natur aus zu eigen sind. Dabei wollen wir aber nicht von der Optimierung von human ressources sprechen, denn die Schülerinnen und Schüler sind für uns keine Marktfaktoren, sondern Individuen, die wir fördern und fordern wollen – im Team, denn gerade das hat uns Menschen zu dem gemacht haben, was wir heute sind.
- Was wir im Unterricht vermitteln, verankern wir im Leben der Schülerinnen und Schüler. Entsprechend praxisorientiert unterrichten wir.
- Unser Unterricht zielt nicht allein auf Stoffvermittlung, sondern auf eine „Herzensbildung“; er soll den Kindern und Jugendlichen persönliche Kompetenzen vermitteln, die ihnen in Krisenzeiten Halt im Leben vermitteln.
- Der Begriff „Schule“ kommt vom Griechischen „Scholía“, was das Gegenteil von Arbeit (Ascholía) ist. Er kommt von dem her, was die griechischen Philosophen „Muße“ nannten: alle Sinne offenhalten für die Eindrücke der Umwelt, um diese in entspannter Atmosphäre für neue Konzepte zu nutzen; entsprechend legen wir Wert darauf, Muße zu üben, was das angstfreie Lernen in einer entspannten, anregenden Atmosphäre mit einschließt.
- Es ist uns ein Anliegen, unsere Schülerinnen und Schüler zu kritischen, wachen Menschen zu erziehen, die Freude am Hinterfragen haben und nicht einfach alles hinnehmen, wie es ihnen vorgelegt. Das entspricht bester abendländisch-christlicher Tugend, denn schon Paulus mahnte seine Thessaloniker: „Prüft alles, das Gute behaltet!“ Und auch in Judentum gibt es das kritische Hinterfragen bis hin zu Gott selbst.
- In regelmäßigen Abständen führen wir ZfU-Stunden mit den Klassen durch, in denen die Schülerinnen und Schüler einüben, ihre Angelegenheiten eigenständig in Gesprächstkreisen zu lösen. Die Lehrer sitzen nur als Beobachter dabei und greifen nur auf Bitten der Schüler mit ein. Auf diese Weise werden die Kinder und Jugendlichen dazu befähigt, im Team zu agieren und sich eigenständig zu organisieren.
- Wir vernetzen unsere Unterrichtsinhalte eng miteinander und gestalten auch interdisziplinäre Stunden. Denn auch im Leben sind die einzelnen Disziplinen miteinander vielschichtig verwoben. So gelingt es uns einmal mehr, unseren Unterricht möglichst an der Lebenspraxis unserer Kinder und Jugendlichen zu orientieren. Religion, Kunst, Musik und Sport sind für uns keine Nebenfächer, da wir uns bewusst sind, was für eine große Rolle gerade diese Fächer für eine kreative Lebensbewältigung ohne Angst und in Muße spielen.
Als Ganztagsschule wollen wir nicht nur eine Lehr- und Betreuungsanstalt sein, sondern wir begreifen Schulleitung, Lehrerkollegium und Schüler als Familie, die die längste Zeit des Tagen miteinander verbringt. Neben der Einbindung des Kollegiums in unsere Unternehmensstruktur bedeutet das für uns, dass Ihre Kinder sich bei uns wohl und geborgen fühlen. Mit folgenden Strukturen wollen wir das erreichen:
- Wir entwickeln Strukturen gegenseitiger Wertschätzung, in der sich alle Personen unserer Schulfamilie willkommen fühlen dürfen, sodass unsere Schule wachsen kann, ohne den Einzelnen darüber zu übersehen. Wir sind davon überzeugt, dass unser respektvoller Umgang zu einer starken Identifikation mit unserer Schule führt.
- In unseren wunderbaren neuen Räumlichkeiten ist wieder Platz für unser gemeinsames Frühstück. So lassen wir den Tag nicht mit dem Gong zur ersten Stunde, sondern mit einem gemeinsamen Essen ausgewählt gesunder und vitaminreicher Kost beginnen. So bietet sich auch schon die erste Gelegenheit, dass sich Schüler und Lehrer in entspannter Atmosphäre begegnen können, um so gemeinsam in den Tag zu starten.
- Unser Lehrerteam wird regelmäßig fortgebildet. Denn wir wollen die Unterrichtsdisziplin durch den wertschätzenden Umgang miteinander aufrechterhalten, nicht durch Strafen. (Bodenarbeitskurse!)
- In regelmäßigen, monatlichen Meetings mit allen Schülern und Lehrern wollen wir der ganzen Schulfamilie ein Wir-Gefühl vermitteln und eine positive Atmosphäre schaffen, das dazu anregt, sich unsere Ziele zu eigen zu machen. Wir arbeiten hierzu mit einem Punktesystem. Die Mitglieder des Lehrerkollegiums vergeben für Mitarbeit, Organisation und soziales Engagement Punkt, die man aber durch Stören, Schlamperei, fachfremde Betätigungen oder unsoziales Verhalten auch wieder verlieren kann, wobei die Lehrer ihre Einträge den Schülern in situ nicht offen legen müssen, um eine Beeinflussung von Seiten der Schüler zu unterbinden. In regenmäßigen Abständen werden die Schülerinnen und Schüler über ihre aktuellen Punktestände informiert. Positive Punktestände belohnen wir mit Vergünstigungen wie Freiarbeit, mehr Freiheit bei der OTGS und einen kräftigen Imagegewinn innerhalb der Schulgemeinschaft durch Ehrungen beim Meeting. Negative Punktestände haben Verschlechterungen zur Folge wie zusätzliche Arbeitsstunden während der OTGS, Ordnungsdienste etc. Unser Motto heißt: Privilegien statt Strafen.
- Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es für unsere Kinder und Jugendlichen ein erstrebenswertes Ziel (Imagegewinn) wird, sich besser in den Unterricht/das Lernen einzubringen und bekommen so typisch schulische Probleme wie Arbeitsverweigerung, Destruktivität bis hin zu Mobbing sehr gut in den Griff.
- Im Rahmen unserer Sozialarbeit unterstützen ausgebildete Sozialpädagogen professionell unsere Schulfamilie.
- In der Arbeitswelt wird der Sinn der Arbeit für den Einzelnen immer wichtiger. Wir sind davon überzeugt, dass unser Konzept aus Ihren Kindern und Jugendlichen, die Sie uns anvertrauen, verantwortungsvolle, eigenständige und soziale Personen macht, die als Erwachsene ein erfolgreiches und erfülltes Leben führen werden.
Wenn wir in unseren Ehemaligentreffen sehen, was aus unseren Schülern geworden ist, dann ist das für uns der größte Lohn, weil wir sehen, dass unser Konzept richtig ist.